



THE WINGS
WOHNEN AM PANORAMAWEG
Partner in crime| Patricia Markova
Der Wohnkomplex streckt seine Flügel im ehemalig ausschließlich industriellen Gebiet der Erdberger Mais. Der Bauplatz befindet sich in der unmittelbaren Nähe vom Panoramaweg, der ein wichtiger Bestandteil des städtebaulichen Kontexts ist. Die ungerade Topografie wurde als eine der größten Qualitäten verstanden und zum Vorteil gemacht. Der lange Bauplatz weist eine lineare Entwicklung des Gebäudes entlang der Grundstücksgrenzen auf. Die entwickelte Form ist als Reaktion auf die Linearität zu verstehen. Geknickte Geometrie folgt die Grundstücksgrenze, jedoch bietet sie gleichzeitig Rückzugsorte und Räumlichkeiten, in denen man sich wohl fühlt und die dem menschlichen Maßstab angenehm sind.
Der Komplex besteht aus zwei Gebäuden, die zwar formal ähnlich sprechen, doch unterschiedlich sind. Sie haben beide gewisse Dynamik, die durch natürliche Bewegungsprinzipien erzielt wurde. Die Form des ersten Volumens ist durch horizontale Verschiebung der Geschosse entstanden, die Form des zweiten durch seine horizontale Drehung. Im Erdgeschoss werden „Wings“ durch Freiraumgestaltung in Beziehung gestellt. Der Panoramaweg wird zum Gebäude verlängert. Somit entsteht ein fließender Zugang in die Erdgeschosszone. Diese Zone liegt tatsächlich auf zwei Ebenen und ermöglicht Verschmelzen mit der unmittelbaren Umgebung und schöne Ausblicke auf die Gasometer. Im Erdgeschoss ist ein großer, flexibler Gemeinschaftsraum für die ganze Nachbarschaft geplant. Außerdem findet da Café auf zwei Ebenen seinen Platz. Man stellt fest, dass die Gebäude einen Dialog miteinander führen, indem ein das andere ergänzt und umgekehrt. Auf diesem Prinzip funktioniert auch der Zwischenraum in der Mitte. Die gemeinschaftliche Treppe trennt die Gebäude, stellt aber gleichzeitig einen Begegnungsort oder Platz zum Verweilen dar.
Die beiden Gebäude werden außerdem über ein gemeinschaftliches Geschoss verbunden, das teilweise über Innen-, teilweise über Außenraum verfügt. Dies ermöglicht die Trennung der Privatsphäre von der Öffentlichkeit. Im Vergleich zum Erdgeschoss, das eher öffentlich konzipiert ist, lassen sich dem Gemeinschaftsbereich unterschiedliche Nutzungen zuordnen, die spezifisch auf die Bedürfnisse der Bewohner gezielt sind. Dieses Geschoss verbindet die Bewohner des Komplexes und lädt sie zum gemeinschaftlichen Leben ein. Die gemeinschaftliche Sommerküche und Fitnessbereich finden dort ihren Platz. Man kann da sonnige Blicke auf die Gasometer oder auf den benachbarten Park genießen und chillen.
Außerdem sind beide Gebäude um zahreiche Terrassen und Balkone ergänzt, um den Bezug zur Natur zu gewährleisten. Um möglichst viel Sonnenlicht in die Wohnungen zu bringen, sind sie als südliche Wohnungen, mit Ausnahme der durchgesteckten Wohnungen am Ränder, geplant. In diesem Fall ergibt sich als Lösung eine einfache Laubengangerschließung auf der nördlichen Seite des Gebäudes.Die Struktur der Erschließung folgt der klaren Logik, die Gänge möglichst kurz zu halten aber trotzdem die Begegnungsorte für die Bewohner zu schaffen. Der Fokus des Wohnprogramms liegt vor allem auf jungen Alleinziehern, Pärchen, Studenten und jungen Familien unterschiedlicher Größe. Deswegen sind leistbare smart Wohnungen mit flexibler Umgestaltung nach konkreten Bedürfnissen der Bewohner vorgesehen. Der Wohnkomplex wird jung bespielt, neues Leben wird dem Ort eingehaucht.